Turbolader Einbau - Hinweise

Der Einbau eines Turboladers ist nur durch geschultes Personal zulässig!

 

Wichtige Turbolader Einbauhinweise.

 
Bitte bedenken Sie, bei 99,0% aller Turbolader-Ausfälle, sind die Störungen und der Ausfall im Peripherie-Umfeld des Turbos zu suchen.
Nicht der Turbolader ist an seinem Ausfall Schuld.
 
Der Vor-Schaden und die Ursache des Defekts müssen bekannt und behoben sein !!!
 
1. Wenn neue Ölleitungen verwendet werden, ist die Luft-Blase aus der Öl-Vorlauf-Leitung zu entfernen, durch ein Anlasser-drehen ohne das der Motor startet. (Zündung unterbrechen)

2. Turbolader-Ausfälle bei niedrigen Laufleistungen sind fast ausschließlich durch Fehler im Umfeld hervorgerufen. Klären und beseitigen Sie diese vor Einbau des neuen Turboladers um einen weiteren Ausfall zu verhindern. Prüfen Sie in jedem Fall die Motor-Entlüftung. Bereits leicht erhöhter Druck im Kurbelgehäuse bewirkt, dass der Turbolader Öl verliert und kann in Folge zur Zerstörung des Turboladers führen. („der Turbolader verliert oder drückt Öl raus“)
 
3. Prüfen Sie die Ausführungsnummer des Typenschildes des Ihnen vorliegende Turboladers mit der des alten Turboladers auf Übereinstimmung. Alte Nummern können sich durch neue ersetzt haben.                                                                                                  
4. Überprüfen Sie vor der Montage die Luft- und Ölfilteranlage des Motors, nehmen Sie einen Filter- und Ölwechsel vor. Bei allen Fahrzeugen, ist dringend der Ölnebelabscheider zu wechseln.
( Kurbelwellen-Gehäuse-Entlüftung ) Ein zu hoher Druck im Kurbelwellen-Gehäuse verhindert das abfließen des Öles und es wird aus den Lagerungen der Turboladers gedrückt..

5. Prüfen bzw. reinigen Sie die Ansaugleitung und das Abgassammelrohr des
Motors. Fremdkörper in den Leitungen verursachen mit Sicherheit Schäden bei
der Inbetriebnahme. (Turbinen und Frischluft-Seitig)
 
6. Prüfen Sie die gesamte Luftführung zwischen Turbolader und Motor - insbesondere den
Ladeluftkühler - auf Ölrückstände und beseitigen Sie diese. Achtung: Gefahr von Motorschäden durch unkontrolliertes Hochfahren der Motordrehzahl. Nötigenfalls ersetzen Sie den Ladeluftkühler.

7. Ein sehr wichtiger Punkt ist die Überprüfung eines serien oder nachgerüsteten DPF Diesel-Partikel-Filter. Schon bei einer leichten Sättigung tritt ein Abgasrückstau auf, der in jedem Fall einen Ausfall durch Turbinenseitige Überhitzung des Turboladers zur Folge hat. (blaufärbung der Rumpfgruppe Turbinenseitig)
 
8. Füllen Sie die Öleinlassbohrung des Turboladers mit sauberem Motoröl, damit eine einwandfreie Schmierung bei der Inbetriebnahme gesichert ist.

9. Montieren Sie den Turbolader unter Verwendung neuer Flanschdichtungen. Verwenden Sie nur Schrauben geeigneter Spezifikation. Egal welche Turbolader-Anschlüsse, nie flüssige Dichtmittel verwenden. Die können Leitungen verstopfen, oder ablösendes Material kann das Turbinenrad und VTG beschädigen.

10. Starten Sie den Motor und lassen Sie diesen ca. 30 sec. im Leerlauf laufen, bevor Sie ihn
belasten.

11. Kontrollieren sie nach Inbetriebnahme alle Luft-, Gas- und Ölleitungen und die Dichtheit
der Verbindungen.


!!! Eine Nichtbeachtung der oben stehenden Hinweise, hat mit Sicherheit die Zerstörung oder die Fehlfunktionen des Turboladers in kürzester Zeit zur Folge !!!
 
 
 

Einbauhinweise zum Download hier (PDF)


 

Der am meisten verbreitete Turbolader Einbaufehler / Erneuter Turbolader-Schaden kurz nach dem Einbau

Es häufen sich die Turbolader-Schäden kurz nach dem Einbau der neune Laders. Als Befund wird dann Ölmangelschaden und Feststoffe im Öl diagnostiziert.
Die Werkstätten haben das Turbo SUPERKIT inklusive Ölzu- und Rücklaufleitung ersetzt und reagieren mit Unverständnis.
„Wir haben doch alles ersetzt und sogar den Turbo angefüllt, einfach alles richtig gemacht, es muss ein Herstellungs-Fehler am Turbolader vorliegen“

Die Erklärung liegt bei ersten Starten des Fahrzeuges nach dem Einbau.  
Das Problem ist nicht Schmutz im Öl, sondern Ölpartikel, die sich beim Öffnen der alten Leitungen lösen.

Diese werden beim Anlassen in den Turbo gespült. Dazu kommt, dass infolge der leeren Leitungen der Öldruck fehlt. 
Der Rotationsdruck durch die Abgase zerreibt die Ölpartikel in den unzureichend mit Öldruck versorgten Lagerstellen und lässt Riefen an den Lagern und an der Turbinenwelle entstehen.
Im ungünstigsten Fall ist die Schädigung so groß, dass nach wenigen Kilometern die Verdichter und Turbinenräder an den Gehäusewänden anstreifen.
 
Durch das Ersetzen der Leitungen und des Ölfilters läuft der ganze Ölkreislauf bis hin zur Ölpumpe leer. 
Leider sitzt der Öldruckschalter nahe an der Ölpumpe und hat auch einen Einschaltdruck zwischen 0,3 – 0,7 bar.

Wenn die Kontrollleuchte erlischt, ist noch lange kein Öldruck an der Turbinenwelle. Im Gegenteil . 
Das nachdrückende Öl schiebt die Luftblase durch das Ölfiltergehäuse und die Leitungen bis zum Turbo.
Durch den Öldruck wird diese komprimiert und wirkt dann wie eine Ausblaspistole auf die Turbolager. 
Als Abhilfe hilft hier nur Öldruck aufzubauen, ohne dass der Turbo Drehzahl aufnimmt und Abgasdruck auf die Lager bekommt. 
Also Injektor oder Railsensor oder ähnliches abklemmen und den Motor mit Anlasser 3 x 20 s mit dem Anlasser durchdrehen lassen. 
Zwischen den Anlasszyklen ca. 10s Pause lassen. 

Das ist auch die Erklärung für die Tatsache, dass die Werkstatt uns dann erklärt: “ Wir haben beim zweiten Mal nur den Turbo gewechselt und das Auto läuft einwandfrei.“ 
Weil, die Leitungen werden beim 2. Wechsel nur am Turbo geöffnet und das Öl bleibt im gesamten System stehen. 
Somit ist sofort Öldruck da und keine losen Partikel die den Lader schädigen könnten dringen ins Lager-System.

 

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